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Menschenrechte in der Palmölproduktion


Von FONAP

Zertifizierung ist ein Baustein auf dem Weg zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht - Forum Nachhaltiges Palmöl und das Deutsche Institut für Menschenrechte präsentieren aktuelle Studie

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Berlin, 18. November 2020 – Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat in enger Kooperation mit dem Forum Nachhaltiges Palmöl e.V. (FONAP) eine Studie zu Menschenrechten im Palmölsektor durchgeführt. Diese wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegeben. Ziel der Studie war es, menschenrechtliche Herausforderungen im Palmölsektor zu beleuchten und Handlungsansätze zu erarbeiten.

Die FONAP-Mitglieder mit ihrer strengen Selbstverpflichtung haben im Hinblick auf ökologisch verträgliches Palmöl bereits sehr gute Ergebnisse erzielt. „Mit dem Fokus auf eine umfassende Transformation nachhaltiger Palmöllieferketten ist es uns wichtig, die soziale und menschenrechtliche Situation stärker als bisher zu beleuchten. Die Ergebnisse der qualitativen Studie zeigen, dass Zertifizierung ein wichtiger Baustein ist, der jedoch um begleitende Maßnahmen ergänzt werden muss. Wir von FONAP sehen das als Auftrag, hier zusammen mit allen Akteuren zusätzliche praktikable Handlungsempfehlungen zu entwickeln und bereits bestehende Zertifizierungssysteme weiter zu stärken“, so Almut Feller, FONAP-Vorstandsvorsitzende.

Ein besonderes Augenmerk der Studie lag auf der menschenrechtlichen Analyse von Zertifizierungssystemen, speziell des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), der unter anderem von FONAP-Mitgliedern aktiv genutzt wird. Der RSPO ist das weltweit führende Zertifizierungssystem bei Palmöl. Die Autorin und der Autor der Studie entwickelten Kriterien zur menschenrechtlichen Einschätzung von Zertifizierungssystemen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass der RSPO-Standard normativ viele menschenrechtliche Probleme adressiert und Unternehmen bei der Erfüllung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht unterstützen kann. Jedoch wurden auch mögliche Lücken identifiziert. Die Nutzung des RSPO-Standards entbindet Unternehmen daher nicht von der Verantwortung, die Menschenrechte innerhalb ihrer eigenen Aktivitäten zu achten.

Michael Windfuhr, Stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte, zur Studie: „Zertifizierungssysteme können helfen, die Kernelemente der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht umzusetzen, sie allerdings nicht ersetzen. FONAP kommt hier eine herausgehobene Rolle zu. Es kann seine Mitgliedsunternehmen, darunter vor allem auch kleine und mittelständische Unternehmen sowie solche Unternehmen, die in ihren Produkten nur sehr geringe Mengen Palmöl verwenden, in der Wahrnehmung ihrer menschenrechtlichen Verantwortung gut unterstützen.“

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) als Förderer der Studie unterstreicht:

„Die vorliegende Studie gibt uns Handlungsansätze, die die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten berücksichtigen. Sie ist ein wichtiger Baustein, um die Risiken in der Palmölproduktion besser verstehen und gemeinsam adressieren zu können. Insbesondere durch ihren klaren Bezug zum Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte, kurz NAP. Mit der Entwicklung von Kriterien zur menschenrechtlichen Einschätzung von Zertifizierungssystemen leistet die Studie einen Beitrag zum Verständnis dieser speziellen Anforderung an Unternehmen“, so Dr. Eva Müller, Leiterin der Abteilung Wald, Nachhaltigkeit, Nachwachsende Rohstoffe im BMEL.

Mit dem NAP möchte die Bundesregierung entsprechend den Leitlinien der Vereinten Nationen zur Verbesserung der Menschenrechtssituation entlang der Wertschöpfungs- und Lieferketten in Deutschland und weltweit beitragen. Die Bundesregierung appelliert an die unternehmerische Verantwortung und formuliert die klare Erwartung an Unternehmen, ihre menschenrechtliche Sorgfaltspflicht zu erfüllen.

Die Studie beruht neben der Literaturanalyse auf Interviews mit Experten und Expertinnen der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft sowie einem intensiven Austausch mit FONAP-Mitgliedern und Vorstand. Die Studie „Menschenrechte in der Palmöl-Wertschöpfungskette“ ist seit heute öffentlich abrufbar unter folgendem Link.

Das Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) ist eine Multi-Akteurs-Partnerschaft, die aus etwa 50 deutschen Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen und der Bundesregierung besteht. Das FONAP Sekretariat wird im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH gestellt und umgesetzt. Ziel des FONAP e.V. ist es, dass in Deutschland zu 100 Prozent nachhaltig-zertifiziertes Palmöl verwendet wird. Die Mitglieder des Forums haben eine entsprechende Selbstverpflichtung abgegeben. Ein weiteres Ziel des FONAP ist es, die anerkannten Zertifizierungssysteme weiter zu verbessern und die Nutzung von zertifiziertem Palmöl sowohl national als auch international zu erhöhen.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte ist die unabhängige Nationale Menschenrechtsinstitution Deutschlands. Es ist gemäß den Pariser Prinzipien der Vereinten Nationen akkreditiert (A-Status). Zu den Aufgaben des Instituts gehören Politikberatung, Menschenrechtsbildung, Information und Dokumentation, anwendungsorientierte Forschung zu menschenrechtlichen Themen sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen. Es wird vom Deutschen Bundestag finanziert.

 

KONTAKT: Sollten Sie Bilder oder weiterführende Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an:

Forum Nachhaltiges Palmöl c/o GIZ GmbH

Pressesprecher: Oliver Ramme

Friedrich-Ebert-Allee 36 | 53113 Bonn

Telefon: +49 228 4460 3692

Mobil: +49 152 900 512 23

E-Mail: sekretariat@forumpalmoel.org



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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Oliver Ramme (Tel.: +49 228 4460 3692 ), verantwortlich.

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