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Darf ich ChatGPT-Texte überhaupt nutzen?


Von PortalDerWirtschaft.de UG (haftungsbeschränkt)

Mit ChatGPT ist ein Werkzeug zum Erzeugen von Texten entstanden, das auch viele Fragen aufwirft. Die Texte des Bots sind teilweise so gut, dass man sie eins zu eins übernehmen und veröffentlichen könnte. Doch darf man das auch? Das ist nicht so einfach zu beantworten, denn die Regelungen zum Urheberrecht sind (noch) nicht auf die Verwendung von künstlicher Intelligenz ausgelegt.

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Wer ist Urheber der ChatGPT Texte?

Genau genommen: Niemand!

ChatGPT ist keine natürliche Person und kann damit selbst keine Urheberrechte beanspruchen. Die Entwickler von ChatGPT sind an der Generierung der jeweiligen Texte nicht mehr beteiligt und haben daher am Output des Bots keinerlei Rechte. Und der Nutzer stellt „bloß“ eine Frage und kann daher den Inhalt und Wortlaut nicht in einem Maße beeinflussen, das für das Urheberrecht notwendig wäre. Texte von ChatGPT sind daher rechtlich mit den „Texten“, die aus einer Schachtel Buchstabensuppe herausfallen gleichgestellt.

Damit sind die Texte rechtelos?

Das stimmt leider auch nicht unbedingt. Das Urheberrecht ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich geregelt. Das Unternehmen OpenAI, welches ChatGPT trainiert hat, hielt sich bei der Auswahl der Trainingsdaten an amerikanisches Urheberrecht. Dort gilt der sogenannte „Fair Use“, wonach urheberrechtlich geschützte Werke in gewissem Rahmen genutzt werden dürfen, ohne sich eine Erlaubnis einholen zu müssen. Dieses Recht gilt in Europa nicht. Das bedeutet, das die Trainingsdaten von ChatGPT unter Umständen Texte enthalten, die nach europäischem Recht nicht genutzt werden dürften. Antworten, die auf diesen Texten beruhen, könnten daher rechtlich problematisch sein. Eindeutige Entscheidungen hierzu gibt es allerdings noch keine.

Enthalten ChatGPT-Texte Plagiate?

ChatGPT generiert jede Antwort anhand von Wahrscheinlichkeiten und komplexer Berechnungen. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass eine Antwort zu einem spezifischen Thema Textauszüge aus einem urheberrechtlich geschützten Werk enthält. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist allerdings gering. Dennoch sollten die Texte niemals ungeprüft übernommen werden, was allerdings auch in Bezug auf die Inhalte bereits wichtig ist. Gerade in der Suchmaschinenoptimierung, die Unique Content erforderlich macht, ist eine Prüfung auf versehentliche Plagiate schon seit langer Zeit Standard. Dies sollte natürlich mit der Benutzung von künstlicher Intelligenz weitergeführt werden.

Gehören ChatGPT-Texte mir?

Im Grunde sind Texte, die Sie von ChatGPT übernehmen, urheberrechtlich in keiner Richtung geschützt. Das bedeutet, dass andere jederzeit von Ihnen abschreiben dürfen. Erst, wenn Sie durch längere Konversationen und aufwendig formulierte Prompts die Qualität der Antworten maßgeblich beeinflussen und diese dann in einem neuen Rahmen zusammenfügen und bearbeiten, können Sie sich selbst Urheber des Textes nennen. Wie viel Arbeit Sie hineinstecken müssen, damit ChatGPT rechtlich gesehen als Ihr Werkzeug gilt, ist ebenfalls noch nicht abschließend geklärt. Aber das ist auch noch nicht die letzte Frage.

Rechteverletzung bei der Prompterstellung

Kürzlich bekannt wurde ein Anwalt, der mithilfe von ChatGPT Präzedenzfälle für einen Mandanten recherchierte. Erst dem Richter fiel auf, dass die Fälle frei erfunden waren. Der Anwalt hat dabei grob fahrlässig gehandelt, weil er die Antworten des Bots nicht geprüft hat. Doch eine weitere wichtige Frage ist: Hätte er den Bot überhaupt zur Recherche nutzen dürfen? Um eine plausible Antwort zu erhalten, musste er viele Einzelheiten über den Fall in seiner Anfrage nennen. Damit könnte er gegen seine Schweigepflichten verstoßen haben. Alle Daten, die bei ChatGPT eingegeben werden, dürfen vom Bot zum weiteren Training verwendet werden. Zwar versuchen die Mitarbeiter von OpenAI diese gewonnen Informationen zu filtern und zu prüfen. Doch ob eine Information an den Bot gegeben werden durfte, prüft niemand. Mit ChatGPT sollten Sie also immer so vertraulich sprechen, wie mit einem Menschen, der nicht in Ihrem Unternehmen arbeitet. Wenn das für eine gute Antwort nicht ausreicht, ist ChatGPT (noch) nicht das richtige Werkzeug für Sie.



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