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In Sachsen-Anhalt entsteht ein Mega-Batteriespeicher


Von PortalDerWirtschaft.de UG (haftungsbeschränkt)

Sind solche Speicher die Zukunft für unsere Stromversorgung?

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Ohne Batteriespeicher steht die Energiewende nicht nur in Deutschland vor einem großen Problem. Regenerative Energien sind im Tagesverlauf unterschiedlich einfach zu gewinnen. Wind und Sonne sind nicht unbedingt dann verfügbar, wenn der Strom gebraucht wird. Deswegen setzte die letzte große Koalition auf den Ausbau von Gaskraftwerken. Diese können relativ einfach an- und abgeschaltet werden. Das Ziel war, nur dann Gas zu verbrennen, wenn es benötigt wurde. Wie man jetzt weiß, konnte das so nicht funktionieren. Das hatte verschiedene Gründe.

Warum fossile Kraftwerke die Energiewende behindern

Kohlestrom verstopft die Stromleitungen. So kann man sich das vorstellen, wenn zu viele Kohlekraftwerke die sogenannte Grundlast stellen sollen. Wenn viel Energie benötigt wird, können die Kohlekraftwerke die regenerativen Energien unterstützen. Wenn alle Windräder auf Höchstgeschwindigkeit laufen und die Solarpaneele in der prallen Sonne liegen, reicht manchmal der Strom doch nicht für alle. Dann ist es gut, wenn es noch Reserven gibt. Doch die Kohlekraftwerke laufen auch dann, wenn mehr Windstrom da ist, als wir brauchen. Dann stehen trotz Wind auch mittags die Windräder still. Ökonomisch eine Katastrophe, denn ohne eine volle Auslastung lohnt der Bau neuer Windräder eventuell nicht. Das gleiche gilt übrigens auch für die als sauber und klimafreundlich geltenden Atomkraftwerke.

Wie kann ein Batteriespeicher helfen?

Ein Batteriespeicher, wie der jetzt in Sachsen-Anhalt neu gebaute, kann in Zeiten des Strom-Überflusses speichern und in Spitzenlastzeiten oder Dunkelflauten einspeisen. Auf diese Weise kann der regenerativ erzeugte Strom zuverlässig verkauft werden. Die Investitionen in neue Wind- und Solaranlagen werden sicherer. Der Mega-Batteriespeicher in Sachsen-Anhalt soll rechnerisch über 30.000 Haushalte für einen ganzen Tag mit Strom versorgen können. Faktisch jedoch wird der Speicherstrom immer nur für einige Stunden eingespeist werden, bevor ein neuer Ladezyklus beginnt.

Wie finanziert sich ein Batteriespeicher?

Derzeit müssen Speicherkraftwerke ebenso wie alle anderen Verbraucher und Erzeuger an der Strombörse die Preise verhandeln. In der Theorie kann der Speicher also in Zeiten des Überschusses günstigen Strom einkaufen und ihn in Spitzenlastzeiten teuer wieder verkaufen. Da der Speicheranbieter hiermit jedoch selbst auf den Strompreis einwirkt, geht die Rechnung nicht immer so ganz auf. Damit der Batteriespeicher sich bezahlt macht, muss die Preisentwicklung an der Strombörse geschickt ausgenutzt werden. Ohne eine politische Veränderung der bisher üblichen Handelsoptionen bleibt der Ertrag von Speicher jedoch immer hinter den Erträgen der Primärerzeugung zurück. Experten fordern daher schon länger, dass Batteriespeicher von den üblichen Börsengeschäften entkoppelt werden. Batteriespeicher, die von Stromkonzernen betrieben werden, können dies über eine Eigenbedarfsregelung erreichen. Zusätzliche Anbieter ohne eigene Stromerzeugung haben es dagegen schwer sich auf dem Markt zu behaupten.

Alternativen zum Batteriespeicher

Der Batteriespeicher ist ein guter Anfang, um die Energiewende voranzutreiben. Doch die Technologie des Batteriespeichers ist nicht optimal. Die Produktion von Batterien erfordert viele Ressourcen, die nicht alle unter umweltfreundlichen Bedingungen abgebaut werden. Dies ist bereits aus Diskussionen über das Elektroauto bekannt. Doch es gibt auch Alternativen, die einen noch größeren Nutzen für Klima und Umwelt haben.

Second-Hand-Batteriespeicher

Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, für die Speicherkraftwerke keine neuen Batterien zu nutzen. Ein Akku verliert im Laufe seiner Lebenszeit an Kapazität. Ob im Smartphone oder im Auto: nach einer gewissen Anzahl an Ladezyklen lässt die Kraft nach. Die Batterie muss immer häufiger geladen werden. Im Auto leidet hierunter die Reichweite. Akkus werden daher relativ schnell ersetzt. Diese Akkus können nun in einem Batteriespeicher ein zweites Leben führen. Für die meist kurzfristigen Lastüberbrückungen ist die Kapazität der gebrauchten Batterien noch immer hoch genug. Die Batterie kann ohne zusätzlichen Ressourcen-Verbrauch noch gute Dienste tun. Erste Prototypen dieser Second-Hand-Batteriespeicher sind schon am Netz. Für einen größeren Einsatz fehlen derzeit noch die Gebrauchtbatterien.

Pumpspeicherkraftwerke

In schmalen Tälern dienen große Talsperren als Energiespeicher. In Zeiten des Stromüberflusses werden Pumpen betrieben, die Wasser in einen höher gelegenen Stausee pumpen. Bei Strombedarf fließt das Wasser über Turbinen wieder nach unten und erzeugt so Strom. Diese Kraftwerke sind schon lange im Einsatz. Leider benötigen sie sehr viel Platz. Die kleinen Täler, in denen die Pumpspeicher entstehen, werden vollständig zerstört. Die Kraftwerke sind also gut für das Klima, aber eine Katastrophe für die lokale Natur.

Hebespeicherkraftwerke

Nach dem gleichen Prinzip wie beim Pumpspeicher kann man auch in hohen Gebäuden ein Gewicht an einem Flaschenzug aufhängen und dieses mit überschüssigem Strom nach oben ziehen. So kann es bei Bedarf nach unten gleiten und dabei einen Dynamo antreiben. In modernen Gebäuden wird ein solcher Dynamo bereits eingesetzt, um eine Energierückgewinnung bei Fahrstühlen zu erreichen. Würde man beispielsweise einen Fahrstuhl mit Gewichten füllen, und mit einem effektiveren Dynamo bremsen, könnte man ihn anstelle eines Batteriespeichers einsetzen. Mithilfe von Flaschenzügen ließe sich der Ertrag noch effektiver steuern.

Flüssigsalzspeicher

Die nicht mehr erwünschten Kohlekraftwerke können relativ einfach zu Speicherkraftwerken umgerüstet werden. Mithilfe von Flüssigsalzspeichern kann überschüssige regenerative Energie in Wärme umgewandelt werden. Auch eine direkte Nutzung der Sonnenwärme im Flüssigsalzspeicher ist möglich. Diese gespeicherte Wärme kann bei Bedarf genutzt werden, um die Dampfturbinen anzutreiben, welche den dann benötigten Strom erzeugen. Da dieses Konzept sich erst ab einer gewissen Größe rechnet, bleibt diese Alternative des Batteriespeichers vermutlich noch länger in Konzernhand. Da dieses Konzept auch Jahre nach der Entwicklung nicht intensiv genutzt wird, ist es Sache der Politik hier Investitionsanreize zu setzen. Die schon erwähnte Reform der Strombörse kann hier ebenso wirken wie eine Verpflichtung der großen Konzerne auf fossile Energieträger zu verzichten.

Fazit

Die hier aufgezählten Alternativen für Batteriespeicher sind nur ein kleiner Auszug dessen, was heute bereits möglich ist. Mit den richtigen Weichenstellungen an der Strombörse und den Förderkriterien können in wenigen Jahren genug Speicherkraftwerke entstehen, um konventionelle Kraftwerke erfolgreich zu ersetzen. Wichtig ist, dass wir alle uns darüber im Klaren sind, wie wichtig diese Umstellung ist. Und vor allem, dass Unternehmen, die hier investieren wollen, die Garantien vom Staat erhalten, dass ihre Pläne erwünscht sind.

 



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