Revolution der Unternehmensführung: Wie Spiritualität und Gesundheit das Business neu definieren

Frau Thormann, als renommierte Expertin für die Verknüpfung von Achtsamkeit und Spiritualität mit dem Unternehmenskontext, warum sind diese Aspekte immer relevanter?

"In unserer schnelllebigen und ständig vernetzten Welt sind wir enormen psychischen Belastungen ausgesetzt. Untersuchungen, wie die von Aetna und der American Psychological Association, belegen, dass Achtsamkeitsprogramme Stress mindern und die Widerstandsfähigkeit der Mitarbeiter erhöhen können. Firmen, die in das psychische Wohl ihrer Angestellten investieren, verzeichnen nicht nur eine bessere Arbeitsmoral, sondern auch eine gesteigerte Produktivität."

Wie lassen sich Achtsamkeit und Spiritualität praktisch in den Unternehmensalltag einbinden?

"Es fängt mit kleinen Schritten an. Unternehmen können beispielsweise regelmäßige Meditationssitzungen oder Yoga-Kurse anbieten. Es ist entscheidend, dass die Führungskräfte diese Praktiken vorleben und fördern. Zudem ist es wichtig, Orte der Ruhe und Reflexion zu schaffen, damit Mitarbeiter bewusste Pausen im Arbeitsalltag einlegen können."

Sind diese Maßnahmen im Berufsalltag umsetzbar und messbar? Können Sie praktische Beispiele nennen?

"Definitiv, das ist ein zentraler Aspekt. Meditation lässt sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren und bietet sowohl Führungskräften als auch Mitarbeitern einen niedrigschwelligen Zugang. Ein Beispiel ist das Konzept der 'Stillen Minute'. Diese Methode ist einfach umzusetzen und erfordert keine Vorkenntnisse.

Die 'Stille Minute' beginnt mit einer täglichen Minute der Ruhe – vielleicht vor der Mittagspause oder zu Beginn eines Meetings – in der alle die Augen schließen und sich auf die Atmung konzentrieren. Es geht nicht darum, den Geist von Gedanken zu befreien, sondern um das bewusste Erleben des Augenblicks. Dieser Moment der Stille kann Stress abbauen, die Konzentration steigern und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Es ist ein einfacher Einstieg, der zeigt, dass Achtsamkeit leicht in den Alltag integriert werden kann und den Grundstein für weitere Praktiken legt."

Welche wissenschaftlichen Belege gibt es für die positiven Effekte dieser Methoden?

"Es gibt immer mehr Studien, die den Nutzen bestätigen. Forscher der Universität Oxford haben festgestellt, dass Achtsamkeitstrainings das Wohlbefinden steigern und Burnout vorbeugen können. Eine Studie der Harvard University ergab, dass Meditation die Dichte der grauen Substanz im Gehirn erhöht, was mit verbesserter emotionaler Regulation und Entscheidungsfindung korreliert."

Was entgegnen Sie Kritikern, die meinen, Spiritualität habe keinen Platz in der Geschäftswelt?

"Die Zeiten, in denen 'Business' und 'Spiritualität' als unvereinbar galten, sind vorbei. Die blauen Zonen – Gebiete mit besonders hoher Lebenserwartung – zeigen uns, dass eine gesunde Lebensweise, starke soziale Bindungen und gelebte Spiritualität grundlegend sind. Diese Prinzipien sind auch auf Unternehmen übertragbar. Es geht darum, eine Kultur zu etablieren, in der jeder seine Einzigartigkeit entfalten und zur gemeinsamen Vision beitragen kann."

Frau Thormann, herzlichen Dank für das aufschlussreiche Interview.

Mit diesen Erkenntnissen schließt sich der Kreis zu einer Unternehmensführung, die neben dem Profit auch die Menschen und ihre Bedürfnisse zentral stellt. Die Integration von Achtsamkeit und spirituellen Methoden ist keine Modeerscheinung, sondern eine fundierte Reaktion auf die Herausforderungen unserer Zeit – eine Reaktion, die Unternehmen widerstandsfähiger, kreativer und letztendlich erfolgreicher macht.

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