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HNO-Ärzte fordern Früherkennungs-Gesetz


Von Tower Media GmbH

Tests im Baby-Alter ersparen häufig die Sonderschule

Bonn – Im Kampf gegen den Krebs haben sich HNO-Ärzte in Bonn für Früherkennung und Vorsorgemaßnahmen ausgesprochen. Bei der 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals- Chirurgie forderten die Mediziner die Politik auf, Gesetze für die Einführung von flächendeckenden Hörscreenings bei Säuglingen zu erlassen. Gleichzeitig appellierten die Mediziner an Risikogruppen wie Raucher und Trinker, sich regelmäßig freiwillig untersuchen zu lassen. Mit einer neuen wirkungsvollen Methode soll außerdem die Frühdiagnostik in den kommenden Jahren vorangebracht werden. Die Jahresversammlung vom 30. April bis 04. Mai 2008 steht unter dem Motto „Früherkennung“.
Thumb Hörscreenings als Meilenstein für Babys. „Die Ärzte werden von der Politik im Regen stehen gelassen“, kritisiert der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf-und Hals-Chirurgie e. V., Professor Dr. Dr. Karl-Bernd Hüttenbrink. Ohne gesetzliche Grundlagen sei eine flächendeckende Einführung eines Hörscreenings bei Neugeborenen unmöglich. Dabei ist die rechtzeitige Therapie der Krankheit für betroffene Kinder ein Meilenstein auf dem Weg in ein normales Leben. Mit einem minutenschnellen Test lässt sich heute einfach feststellen, ob ein Neugeborenes schlecht hört. Die Tests, die noch in der Geburtsklinik durchgeführt werden können, werden in den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen bereits mit großem Erfolg vorgenommen. In Hessen wird die Schwerhörigkeit durchschnittlich bereits im dritten Lebensmonat diagnostiziert, im Bundesdurchschnitt erst im Alter von zwei Jahren. „Wir wollen erreichen, dass bei Babys bis zum 6. Lebensmonat Hörstörungen diagnostiziert sind und die Kinder ein Hörgerät bekommen“, so Professor Dr. Götz Schade. Denn die Folgen einer nicht erkannten Hörstörung sind gravierend: Wird eine starke Schwerhörigkeit bei einem Kind bis zum vierten Jahr nicht erkannt, besteht die Gefahr, dass es niemals sprechen lernt. „Wir wollen mehr Druck machen, denn Deutschland ist auf diesem Gebiet Entwicklungsland“, so Generalsekretär Professor Dr. Dr. Karl-Bernd Hüttenbrink. „Wenn in den ersten Lebensmonaten eines Babys eine diagnostizierte Hörstörung mit einem Hörgerät therapiert wird, ist das der Start in ein normales Leben.“ Eine alarmierend hohe Zahl von 50.000 Kindern in Deutschland besucht derzeit Spezialschulen für Hörgeschädigte, weil ihre Schwerhörigkeit zu spät festgestellt wurde. Hörgeräte und Implantate können schon frühzeitig eine positive und gesunde Entwicklung des Kindes bewirken, so dass Kinder problemlos eine Regelschule besuchen können. Risikogruppen sollten zur freiwilligen Vorsorge Nach dem Willen der HNO-Gesellschaft sollen sich auch Risikogruppen wie Raucher und Trinker mindestens einmal im Jahr einer freiwilligen Untersuchung beim HNO-Arzt unterziehen. „Die HNO-Ärzte stehen in der Pflicht, das anzubieten“, so der diesjährige Kongress-Präsident Professor Dr. Friedrich Bootz. „Trotz aller Fortschritte hat sich die Prognose bösartiger Erkrankungen der oberen Luft- und Speisewege in den vergangenen 40 Jahren nicht verbessert“. Zu den Risikogruppen gehören Raucher und Patienten, die übermäßig Alkohol trinken und so genannte „Blue Collar Workers“, Bauarbeiter und Angestellte der Textilbranche. Sie kommen täglich mit Giftstoffen wie Teer, Asphalt oder Weichmachern in Berührung, die krebserregend sind. Noch immer gelte als Faustregel: „Je kleiner der Tumor, desto besser die Heilungsrate“. Die Tumore im Hals, Nasen- und Ohrenbereich machen sich aber erst bemerkbar, wenn sie schon recht groß sind – oft ist es dann zu spät für eine Heilung. „Wir müssen auch die Zahnärzte sensibilisieren, dass sie auf Veränderungen der Schleimhaut ihrer Patienten achten“. Vor allem bei Frauen ist Kehlkopfkrebs auf dem Vormarsch. „Wir beobachten eine deutliche Zunahme von Frauen bei den Erkrankten und eine deutliche Verjüngung der Patienten“, so Professor Dr. Friedrich Bootz. Neue Methode bringt Hoffnung für Patienten 50.000 Patienten unterziehen sich in Deutschland Jahr für Jahr einer aufwändigen Krebsdiagnose: Unter Vollnarkose wird den Patienten bei Verdacht auf Kehlkopfkrebs Gewebe entnommen. Zu aufwändig eigentlich für eine bloße Früherkennung. Experte Dr. Andreas Gerstner, Oberarzt am HNO-Klinikum der Universität Bonn: „Die Operation ist mit hohen Kosten, einem Risiko und Belastungen für den Patienten verbunden.“ Eine einfacher Zellabstrich und ein anschließendes endoskopisches Verfahren sollen in Zukunft die Diagnostik revolutionieren: Der Abstrich mit dem Wattestäbchen lässt schon an der kleinsten Zelle bösartige Veränderungen erkennen. Ergänzt mit einem neuen endoskopischen Verfahren könnte die aufwändige Gewebeentnahme schon bald durch eine optische Biopsie ersetzt werden. Das reflektierte Licht gibt – wie ein Fingerabdruck – Auskunft über die Art des Gewebes. Noch ist das Verfahren zu teuer und wird bislang vor allem in Forschungslabors angewendet. Die 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. vom 30. April bis 04. Mai 2008 im World Conference Center Bonn (ehemaliges Bundeshaus) steht unter dem Motto „Früherkennung“. Zugleich findet der 8. HNO-Pflegetag und die 7. Jahrestagung der Deutschen Akademie für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. statt, ebenso das 2nd International Forum. Weitere Informationen erhalten Sie bei tower media (Adresse: siehe rechts) und im Internet unter www.hno.org.)


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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Stefan Menning, verantwortlich.

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