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Särge aus Pappe und Kekse aus Schlamm


Von UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN E.V.

Überleben helfen in Haiti

Thumb Innerhalb von zwei Wochen zogen vier Hurrikane über Haiti hinweg. Fay, Hanna, Gustav, Ike. Weil die Regierung mit dem Zählen nicht nachkommt, geht man von 300 bis 1000 Opfern aus. Über eine Million Menschen sind obdachlos, bei einer Bevölkerung von acht Millionen. Pater Fre-chette hebt beschwörend die Hände: "Sie müssen sich vorstellen: 98% von Haiti sind gerodet. Da ist kein Baum, kein Busch mehr, der die Regenmassen zurückhalten kann. Das Wasser stürzt von den Bergen in die Täler und schwemmt die fruchtbare Erde ins Meer." Eigentlich war er gekom-men, um über seine Arbeit als Leiter des Kinderkrankenhauses St. Damien Chateaublond in Tabar-re, Haiti zu sprechen, aber das Land hat so viele Probleme, dass er einfach nicht weiß, wo er an-fangen soll. Seit über 20 Jahren arbeitet er nun im ärmsten Land der westlichen Hemisphäre. Zunächst gründe-te er im Jahr 1987 gemeinsam mit den Verein "Unsere kleinen Brüder und Schwestern" ein Wai-senhaus, ein Jahr später ein Kinderkrankenhaus. In Berlin ist er, um mit Ärzten der Charité über neue Behandlungsmethoden zu sprechen. Ein großes Problem in Haiti sind die Tuberkuloseerkran-kungen der Kinder. Richtig und schnell erkannt lässt sich die Krankheit mit einer Standardkombi-nation von Antibiotika behandeln. Allerdings sind die angewendeten Tests veraltet und ungenau. Mit der Unterstützung der Charité erhofft sich Frechette den aller Schwächsten besser helfen zu können. "Childhood Killer" Gegen die anderen tödlichen Krankheiten oder "Childhood Killer", wie sie der amerikanische Arzt nennt, kann aber auch medizinisches Wissen nichts ausrichten. Unterernährung und schlechte Wasserversorgung sind vielmehr in der wirtschaftlichen und politischen Lage begründet. "Wenn die Hurrikane kommen, vermischen sich Frischwasser und Abwasser. Umgeben von brauner Brü-he haben die Menschen nichts zu trinken, nichts zu essen.“ Und das oft über Monate, denn die tropischen Stürme zerstören auch die Ernten der Haitianer. Die Regierung sei zwar guten Willens, so Frechette, aber völlig überfordert. Deshalb beträgt die durch-schnittliche Aufenthaltsdauer der Menschen im Krankenhaus des Paters 27 Tage. Enorm lang, aber die Folgen der Unterernährung verschwinden nur langsam. Und wenn die Patienten die Kranken-häuser wieder verlassen, geht der Kampf um die Nahrung von vorne los. "Täglich erleben wir Faustkämpfe um Wasser und kleinste Portionen Reis." Kaum vorstellbar, aber ein echter Verkaufsschlager gegen den Hunger sind Kekse aus Schlamm. Ver-mischt mit Margarine, etwas Salz und auf den Dächern der Blechhütten getrocknet, gaukeln sie dem Magen eine Mahlzeit vor. Filmvorführungen als Medizin So hört das Engagement von Frechette auch nicht an der Tür seines Krankenhauses auf. "Unsere Arbeit besteht aus einer Mischung unterschiedlichster Projekte. Wir gehen zum Beispiel mit einem Projektor und einem Stromgenerator in die Slums und zeigen Filme. Die Leute hier sehen den gan-zen Tag über nur Matsch und Müll. Die Filme sind Entspannung und Ablenkung. Genau wie für uns, wenn wir Abend vor dem Fernseher sitzen. Auch das ist Medizin." Überhaupt ist für den Pater alles medizinische Hilfe, was das Leben erleichtert oder ihm gar einen Sinn gibt. Die Waisenkinder seines Heims in Tabarre gehen selbstverständlich zur Schule. Doch auch für die Gebildeten gibt es auf Haiti kaum Arbeit und der Weg führt nicht selten in die organi-sierte Kriminalität. Deshalb versucht Frechette einen Job für die Jugendlichen zu organisieren, die nicht mehr im Heim wohnen können. Und dabei ist fast alles möglich. So stellen einige ehemalige Bewohner Särge aus alten Pappkartons her, die sie von Gemüsehändlern bekommen. In diesen Särgen werden Kinder beerdigt, deren Leichen auf der Straße liegen und um die sich sonst nie-mand kümmert. Vierhundert solcher Beerdigungen vollzieht Frechette jeden Monat. "Wenn die Toten nur noch wie Abfall behandelt werden, so verlieren auch die Lebenden an wert", sagt er. Haiti versucht sich zu vernetzen Resigniert wirkt der Pater nicht. Immer wieder stößt er neue Projekte an, wie zum Beispiel "Digital X-ray", welches im Oktober starten wird. Darin werden von Röntgenbildern digitale Kopien ge-macht. Ein Netzwerk von Ärzten in der ganzen Welt kann dann auf diese zugreifen und eine Diag-nose stellen. So wird versucht dem Fachkräftemangel auf Haiti entgegen zu wirken. "Wenn die Ärzte nicht zu uns kommen, so kommen wir eben zu ihnen. Haiti muss sich mit der Welt verbin-den", sagt er. Am Abend ist er noch in der Haitischen Botschaft eingeladen. Frachette hofft, dass die Politik seine Sicht der Dinge teilt. Die von „Unsere kleinen Brüder und Schwestern“ in Haiti geleistete Hilfe wird zum großen Teil mit Spenden aus Deutschland finanziert. Deshalb bittet das Hilfswerk dringend um Spenden. Diese sind möglich auf das Sonderkonto 12 000 bei der Sozial-bank Karlsruhe, BLZ 660 205 00, Stichwort: Haiti. Weitere Informationen im Internet unter www.HilfeFuerWaisenkinder.de _____________________________________________________________ 5.001 Zeichen (inkl. Leerzeichen)


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