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Fast jeder zweite Deutsche gegen Quote für deutsche Musik im Radio


Von Medienbüro Sohn

„Labels schielen auf GEMA-Gebühren“

Hamburg/Düsseldorf - Die aktuelle Diskussion um die Einführung einer Quote für deutschsprachige Musik in Radio und Fernsehen findet nur eingeschränkten Rückhalt in der Bevölkerung. 48 Prozent der Deutschen- und damit rund jeder Zweite - sind einer repräsentativen Online-Umfrage* in der Altersgruppe 18-45 zufolge gegen eine solche Quote. Eindeutiger noch ist die Einstellung der Bundesbürger zu den Forderungen der Musiker-Initiative: Fast 78 Prozent halten nichts vom Ansinnen, das deutschsprachige Künstler und auch Politiker jetzt vermehrt vorbringen. Für jeden Dritten ist das ein "massiver Eingriff in die freien Marktkräfte", jeweils 21 Prozent wollen sich "nicht bevormunden" lassen oder es graut ihnen "vor dem geregelten Deutschtum". Zwar ist wiederum jeder dritte Umfrageteilnehmer sicher, dass es "gute deutschsprachige Musik" mit ordentlichen Texten gibt, aber 45 Prozent sagen auch, dass die derzeit geübte Praxis in den Sendern "völlig okay" ist - es könne "jeder etwas nach seinem Geschmack" finden. Und dieser Geschmack ist auch ziemlich deutlich ausgeprägt: 58 Prozent der vom Medienservice-Unternehmen F&S Internet Infotainment http://www.fscontentplus.de befragten Bundesbürger bevorzugen "englischsprachige Popmusik".
Thumb Die Forderung nach Einführung einer "Deutsch-Quote" wird auch von Branchenexperten abgelehnt: "Jedes Abspielen eines Titels im Radio bringt Geld über GEMA-Gebühren. Die deutschen Labels schielen vor allen Dingen auf die Steigerung des eigenen Umsatzes. Nichts anderes steckt hinter der aktuellen Diskussion. Dass deutsche Künstler auch mit englischen Titeln erfolgreich sein können, darauf hatte die Branche in Deutschland gerade mit Formaten wie 'Deutschland sucht den Superstar' und diversen Ablegern gesetzt. Dort zählte aber nur Englisch, von Deutsch-Quote war nie die Rede. Gleichzeitig war dieses Format der geradezu geniale Versuch, auch die teure Aufbauphase von neuen Stars von Anfang an gewinnbringend zu vermarkten. Leider funktioniert der Retorten-Mechanismus nur bedingt - die Medienbranche verwechselte eine Art parodistisches Soap-Format im TV mit echtem Erfolg - und die Musikbranche hat damit ihr eigentliches Problem, den Rückgang der Tonträgerverkäufe, nicht kurieren können", kritisiert der Unternehmensberater Ralf Sürtenich von der Düsseldorfer Beratungsgruppe insieme-network http://www.insieme-network.com . Dass deutsche Künstler sowohl mit englischen Titeln – Beispiel Sarah Connor – und auch mit deutschen Titeln – Beispiel Sabrina Setlur – sehr erfolgreich sein können, zeige deutlich genug, dass Radio-Quoten unsinnig seien. Sarah Connor bringe ihre Leistungen auf einem internationalen Niveau, und Sabrina Setlur habe aus dem Umfeld des "Rödelheim Hartreim Projekt" kommend mit einem ganz eigenen Stil den Erfolg gefunden. "Dass nicht viele solcher erfolgreichen Beispiele im Pop-Bereich unter deutschen Künstlern zu finden sind, liegt eben nicht an einer fehlenden Radio-Quote, sondern eher an der wenig entwickelten Basis. Die Major Labels fahren längst alle einen massiven Sparkurs, was die Investition in Newcomer angeht. Daher werden die bereits in den USA oder Großbritannien erfolgreichen CDs in Deutschland verlegt – ein Trend zur Risikominimierung", betont Sürtenich. Der Erfolg der "Neuen Deutschen Welle" Anfang der 80er Jahren sei nicht wiederholbar. "Zu groß sind längst die Alternativen für Unterhaltung und Freizeitvergnügen, der Stellenwert von Pop-Musik hat deutlich nachgelassen. Profitable Mega-Stars aufbauen, ohne in Newcomer zu investieren, diese Rechnung geht nun mal nicht auf, oder anders formuliert: no risk, no fun", betont Sürtenich. Auch dürfe man beim Thema "Radio" als Medium und Kommunikationskanal für Pop-Musik nicht übersehen, dass die Hörer die Freiheit haben, sich ihren Sender auszusuchen. "Der Erfolg von Radio Luxemburg in den sechziger und siebziger Jahren lag vor allem an der mangelnden Attraktivität der deutschen öffentlich-rechtlichen Sender, bis dann mit neuen Sendern wie SWF3 endlich die Landesrundfunkanstalten nachzogen. Deutsch-Quoten für das Radio werden also kaum etwas an der Qualität und dem Erfolg deutscher Künstler ändern", ist sich Sürtenich sicher. Die Musikbranche stehe vor einer grundsätzlichen Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells. Weder mit CD-Brennern kopierte CD's noch MP3-Tauschbörsen im Internet seien das grundsätzliche Problem der Branche. "Das von der Branche erzeugte und verkaufte Produkt ist immer noch stereophone Ware, die auf einem physikalischen Tonträger angeboten wird. Es muss hinterfragt werden, ob dieses Geschäftsmodell noch trägt in einer Zeit, in der viele Haushalte, die dem an Unterhaltungstechnik und Multimedia hochgradig interessierten Marktsegment angehören, über Breitband-Internet und CD-Brenner verfügen. Die Technik mobiler Abspielgeräte geht ohnehin bereits rasant in Richtung der tonträgerlosen MP3-Technik. Und selbst bei den stationären HiFi-Anlagen dominieren multimediale Surround-Lösungen, deren eigentliche Möglichkeiten erst mit audiovisuellen DVD's zum Tragen kommen", führt Sürtenich weiter aus.


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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Claudia Klemp, verantwortlich.

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