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Gesprächskultur und Kommunikation


Von Management Institute SECS

Von Stéphane Etrillard, Management Institute SECS

Viele Gespräche sind oft erschreckend unproduktiv. Dies liegt weniger an den beteiligten Personen selbst, als vielmehr daran, dass die wenigsten wissen, was überhaupt zu den ursächlichen Kommunikationsstörungen führt. Noch wenigeren ist bewusst, welche Auswirkung eine verstopfte Kommunikation zur Folge hat. Entsprechend häufig wird appelliert, eine Gesprächskultur zu etablieren – eben weil es mit ihr nicht zum Besten steht.
Thumb Kommunikation via Vertrauen? Dabei werden mitunter jedoch erstaunliche Fehler gemacht, die keineswegs ein Problem beheben, sondern selbst zum Bestandteil desselben werden und schon gar nichts mit Gesprächskultur zu tun haben. Gemeint sind hier „Ratgeber“ und Strategien, die versprechen, mithilfe von rhetorischen Tricks – häufig sind es manipulierende Fragetechniken –, Durchsetzungskraft und Führungsstärke zu erlangen: Solche Patentrezepte an sich sind für das Gegenüber entwertend. Mit ihnen kann man vielleicht einschüchtern, sich die Dinge vorübergehend vom Hals halten und seine Mitarbeiter abblitzen lassen, eine erfolgreiche Kommunikation im Sinne der Unternehmensziele wird so aber sicher nicht stattfinden. Der Mitarbeiter wird vielmehr auf „Durchzug“ stellen und sich seinerseits von der Arbeit distanzieren. – Ähnlich verhält es sich, wenn der gute Wille zwar da ist, das Gesagte aber unauthentisch und gekünstelt wirkt. Insbesondere dann, was besonders entlarvend ist, wenn in hektischen Phasen oder Stresssituationen plötzlich wieder ein anderer Ton angeschlagen wird. In beiden Fällen fehlt das Vertrauen, und ein Vorgesetzter, dem wir nicht vertrauen, der wird letztendlich nicht ganz Ernst genommen. Das in Japan verwendete Schriftzeichen für Kommunikation ist gleichbedeutend mit „Vertrauen vermitteln“ – das eine wird mit dem anderen gleichgesetzt. Gute und damit echte Kommunikation ist nur möglich, wenn die Kommunikationspartner einander vertrauen. Mangelt es aber an Glaubwürdigkeit, verfehlt das Gesagte sein eigentliches Ziel. Tatsächlich bringen Sach-, Problemlösungs-, Kritik- und Beurteilungsgespräche nicht viel, wenn die Vertrauensbasis fehlt. Ein wesentlicher Faktor für eine gelungene Kommunikation, um Vertrauen zu vermitteln, ist die gegenseitige Wertschätzung. In einem Klima der wechselseitigen Wertschätzung kann authentische Kommunikation stattfinden; hier ist es möglich, konkrete Fakten zu beschreiben, ohne um den heißen Brei herumzureden und ohne dabei Missverständnisse oder Unbehagen hervorzurufen. Wie Sie gleich sehen werden, zahlt es sich direkt in vielerlei Hinsicht aus, im Unternehmen eine niveauvolle Gesprächskultur zu pflegen. Wertschätzung, Vertrauen und Respekt Auch ein Lügner kann nur erfolgreich täuschen, wenn er im Normalfall die Wahrheit spricht. Ansonsten wäre auch die Lüge nutzlos, keiner würde sie ihm abkaufen. Aber gerade bei der Ehrlichkeit in der Unternehmenskommunikation hapert es oft gewaltig. Versuchen Sie doch mal, einen Tag lang Ihren Mitarbeiten und Kunden gegenüber gänzlich aufrichtig zu sein. Vielleicht genügt es für weniger Mutige zum Anfang auch, wenigstens die Lügen und Halbwahrheiten zu zählen. Als Goethe seine Autobiografie veröffentlichte, nannte er sie weitsichtig „Dichtung und Wahrheit“. Damit zeigt er ein hohes Maß an Selbstreflexion. Er wusste, wenn der Mensch über sich selbst und von den Dingen spricht, die ihm wichtig sind, neigt er dazu, zu verschleiern, schön zu färben – schlichtweg zu lügen. Ein Sachverhalt, der sich im Unternehmen kaum anders verhält: Veränderungen und ihre Ursachen sowie wichtige Entscheidungen (die selten ohne Konsequenzen für die Mitarbeiter bleiben) werden im Rahmen einer restriktiven Informationspolitik nur rudimentär kommuniziert, Probleme werden vertuscht oder beschönigt. Solche Methoden der Unternehmenskommunikation sind weit verbreitet, sie zeigen dabei ganz offenkundig einen Mangel an Vertrauen wie auch an Wertschätzung: Werden die Mitarbeiter nicht, widerwillig oder falsch informiert, heißt dies nichts anderes, als dass ihnen kein Vertrauen entgegengebracht wird, dass sie es nicht wert sind, umfassend informiert zu werden. Zugleich wird von den Mitarbeitern Motivation und hohe Leistungsbereitschaft erwartet. – Wofür? Niemand wird sich gerne für jemanden richtig ins Zeug legen, der einem kein Vertrauen entgegenbringt und es nicht für notwendig hält, elementare Informationen zu kommunizieren. Ihre Mitarbeiter wollen auf den neuesten Stand sein. Ein informierter Mitarbeiter ist zu erheblich mehr Leistung bereit, als einer, der nur ein sprichwörtliches Rädchen im Getriebe ist. Nur wer über bestehende Schwierigkeiten und ihre möglichen Folgen Bescheid weiß, kann seinen Teil dazu beitragen, diesen auch entgegenzuwirken. – Zugleich, was oft vergessen wird, ist ein Unternehmen wie ein kleines Dorf: Gerüchte sprechen sich schnell herum. Aus einer nicht ganz der Wahrheit entsprechenden, für die Ohren der Mitarbeiter bestimmten Information wird so schnell ein mit den schlimmsten Befürchtungen gewürztes Konstrukt, das nach unten – oft verfälscht oder dramatisiert – durchsickert und dabei für Spannungen sorgt und so letztendlich den Unternehmenszielen schaden kann. – Ein Unternehmen ist gewiss nicht der richtige Ort, um „Stille Post“ zu spielen! Selbstverständlich werden auf der Führungsebene eines Unternehmens streng vertrauliche Aspekte behandelt, die nur für einen begrenzten Personenkreis bestimmt sind. Doch um diese geht es hier nicht. Gemeint sind Informationen, welche die Mitarbeiter tatsächlich angehen (und auf Dauer ohnehin nicht verschwiegen werden können). Häufig bleiben solche aus reiner Konfliktscheue oder einem falschen Harmoniebedürfnis unkommuniziert. Eine gute Führungskraft geht Konfrontationen – zumal jenen, die sich früher oder später sowieso nicht vermeiden lassen – nicht aus dem Weg und steht zu ihren Entscheidungen. Dadurch gewinnt sie das Vertrauen der Mitarbeiter ebenso wie ihren Respekt. Vertrauen bedingt grundsätzlich immer ein hohes Maß an Zuverlässigkeit. Wichtig ist hier, dass den Ankündigungen, also Ihren Worten, auch entsprechende Taten folgen.


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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Albert Metzler, verantwortlich.

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